KGA „Rauhe Berge e.V.“

 

Vom Trümmerberg zur Oase

Geschichtlicher Überblick der KGA „Rauhe Berge“ e.V.

Vorgeschichte der Rauhen Berge

Berlin um 1820

Anmerkungen zur Heimatgeschichte

Die Anfänge

Übersichtsplan zum Bebauungsplan XII-265

Kindheit in den „Rauhen Bergen“

Der Bau des Vereinshauses

Der „Runzelkaffee

Saisonbeginn in den Rauhen Bergen - Bei Irmchen vorm Haus

Die erste Flagge

Veröffentlichung über die Festsetzung
des Bebauungsplanes für „KGA Rauhe Berge e.V.“

Satellitenbild

Mörtelwerk und die Rauhen Berge

 

Vom Trümmerberg zur Oase

 

Mit dem Namen „Rauhe Berge“ wurde ursprünglich ein Hügelgebiet bezeichnet, das sich vom Fichteberg bis zur Marienhöhe erstreckte. Die Steglitzer Mörtelwerke haben auf dem heutigen Gartengelände noch bis in die 50er Jahre Sand geschürft. Dann wurde, wie beim Insulaner, Trümmerschutt abgeladen und mit einer Lehmschicht bedeckt.

Im Juli 1959 ging es los! 60 Parzellen mit einer Größe von je 300 m² wurden überwiegend Umsetzern zur Verfügung gestellt. Von den Frauen und Männern der ersten Stunde wurde echte Pionierarbeit geleistet. Auf steinhartem Lehm, von Planierraupen festgefahren, ist ein kleines Paradies entstanden. Zur Erinnerung an die alte Feldgemarkung hat man den Namen  „Rauhe Berge“ übernommen. Im Jahr 1964 wurde unsere KGA um 33 Parzellen erweitert.

Das erste Vereinshaus entstand 1965 auf der Parzelle 61. Erst viel später,  als die Nachbarparzelle 62 frei wurde, wurde unser heutiges Vereinshaus 1983/84 von unseren Gartenfreunden mit viel Schweiß, Herzblut und Organisationstalent aufgebaut. Hier finden nicht nur die Vereinsfeste statt, auch privat können die Räume in bestimmten Monaten gemietet werden. Obwohl in den „Rauhen Bergen“ stets ein rauher Wind weht, haben sich unsere Laubenpieper nie umblasen lassen.

So sind wir in 55 Jahren mit 8 Vorsitzenden ausgekommen. In 35 Jahren waren es die Gartenfreunde Wüstenhagen, Schönbroich, Heide, Köhn und Ihrke. Nach dem Tod von Manfred Lehmann, der von 1995 bis 2008 Vorstand war, und im Jahr 2000, gemeinsam mit dem Bezirksverband der Kleingärtner Steglitz, die Absicherung zur Dauerkleingartenanlage erreichen konnte, leitete Dietmar Schuny 5 Jahre als 1. Vorsitzender den KGV. Seit 2014 lenkt nun Claus-Dieter Herrmann als Vorstand die Geschicke des Vereins.

 

 

Für den Vorstand:Sabine Lehmann

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Geschichtlicher Überblick der KGA „Rauhe Berge“ e.V.

 

1958

Entwurf der KGA Rauhe Berge, vom Gartenbauamt Steglitz, unter Beteiligung von Gfr. Werner Thiele (Parz. 88). Die KGA, umrahmt von der Parkanlage, ist am Reißbrett entstanden.

19.07.1959

Gründungstag der KGA

02.04.1960

Die erste Satzung wird unterschrieben

1963 / 1964

Anschluss an das Stromnetz

12.10.1964 

Einweihung und Übergabe des 2. Teils der KGA

1965

Bau des ersten Vereinshauses auf der Parzelle 61

1967

Die KGA Rauhe Berge erhält den 1. Platz als Landessieger, sowie den 3. Platz als Bundessieger für die Gestaltung der KGA

1983 /1984

Bau des heutigen Vereinshauses, Verbindung der Lauben von Parz. 61 und 62 durch einen Mittelbau  in Eigenarbeit vieler Gartenfreunde

06.05.1991

Gründung des KGV „Rauhe Berge“ e. V.
Neufassung der Satzung

15.06.1991

Steglitzer Kleingartentag auf der KGA

06.06.1998

Steglitzer Kleingartentag auf de KGA

19.06.1999

Unsere erste Flagge

15.05.2000

Eintragung der Kleingartenanlage in den Bebauungsplan
Absicherung als Dauerkleingartenanlage

 04.07.2009

50-jährige Jubiläumsfeier

 

 

 

 

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Vorgeschichte der Rauhen Berge

 

 

Unter der Bezeichnung „Rauhe Berge" wurde ursprünglich ein Hügelgebiet benannt, das sich vom Fichteberg bis zur Marienhöhe erstreckte. Die höchste Erhebung soll sogar höher als der Kreuzberg gewesen sein. Von den Eiszeitgletschern als Kies und Sandablagerungen zurückgelassen, wurde die typisch märkische Landschaft geprägt. Bei der späteren Sandschürfung wurden hier Knochen eines 40.000 Jahre (Diluvium) alten Nashorns gefunden. Der Fund eines versteinerten Seeigels zeugt von einer früheren Überflutung während der Kreidezeit.

Das jetzige Bodenniveau ist durch seit über 100 Jahren vorgenommene Abtragung entstanden. Bis in die 50er Jahre haben die Steglitzer Mörtelwerke als letzte das begehrte gelbe Sandmaterial geschürft, oft von der Umgebung wegen  der Staubentwicklung verwünscht. Allerdings machte sich das ausgerechnet die Filmindustrie zu Nutze.

Nach dem letzten Krieg wurde der Insulaner mit 1,8 Millionen Kubikmetern Trümmerschutt errichtet und gleichzeitig die 20 m tiefe Sandgrube zugeschüttet und mit einer Lehmschicht abgedeckt.

1959 wurde dann eine Kleingartenanlage errichtet. Man gab ihr zur Erinnerung an die alte Feldgemarkung den Namen „Rauhe Berge“.

Durch die Verlängerung des Munsterdamms wurde das Gelände städtebaulich erschlossen und mit Rahmengrün und Spazierwegen parallel zur Durchgangsstraße versehen. Durch die etwas höhere Lage bewirken die ungehinderten Winde eine ständige Durchlüftung und damit zu jeder Jahreszeit eine stets niedrigere Temperatur als in den geschützten Wohnstraßen. Auch aus diesem Grund trägt die KGA Rauhe Berge zu Recht ihren traditionellen Namen.

Bei der Vergabe der Kleingartenparzellen wurden vornehmlich Räumlinge berücksichtigt, die dem Wohnungs-, Fabrik- und Sportstättenbau weichen mussten. Sie hatten echte Pionierarbeit zu leisten, da der aufgebrachte sterile Lehm steinhart getrocknet und durch Planierraupen festgefahren war. Durch viel Fleiß und materiellen Einsatz wurde in kurzer Zeit ein blühendes Großstadtparadies geschaffen. Diese Leistung wurde 1967 mit der Verleihung einer Broncemedaille durch das Bundesministerium für Wohnungswesen und Städtebau belohnt.










 


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  Berlin und Umgebung um 1820 – Rauhe Berge

Quelle: G.J.Göschep’sche Verlagsbuchhandlung

 


 

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Weitere Anmerkungen zur Heimatgeschichte

 

Im Weichbild der früheren preußischen Residenz wäre der Höhenzug mit seinen sanften Kuppen beinahe der geschichtliche Schauplatz einer militärischen Auseinandersetzung geworden. In den Freiheitskriegen sollte hier eine Auffangstellung gegen eine vorrückende französische Armee gebildet werden. Aber man entschloss sich dann, die Schlacht bis Großbeeren vorzuverlegen.

 

Zur Kaiserzeit wurde ein Teil des Geländes militärisches Übungsgebiet der Eisenbahnpioniere mit eigenem Bahnanschluss. Gleichzeitig gab es zeitweilig zwischen Mörtelwerk und ehemaligem Luftbad einen Rummelplatz. Ein Treffpunkt von Schaustellern und fahrendem Volk.

Auch die Filmindustrie war in den 20er Jahren in der Sandgrube aktiv. Zahlreiche Stummfilme wurden hier gedreht. Die steil abfallenden Sandberge waren ideal für Aufnahmen von Rutschpartien der Verfolgungsszenerien.

Quelle: Heimatverein Steglitz e. V.

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Die Anfänge

 

Bei einem Spaziergang im Winter 1960/61 fiel mir die Grünanlage vom Naturschutz- und Grünflächenamt am Munsterdamm auf. Im Rahmen der Anlage waren Grundstücke parzelliert und es waren bereits einige wenige Lauben erbaut. Durch ein zufälliges Gespräch erfuhr ich, dass die Grundstücke vorrangig Pächtern vorbehalten waren, die bereits einen Garten hatten und diesen räumen mussten. Das alles traf haargenau auf mich zu. Ich wohnte in Steglitz und mir war gerade zuvor mein Garten in Schmargendorf wegen des Autobahnbaus gekündigt worden. Demzufolge erhielt ich sehr schnell die Genehmigung vom Bezirksamt Steglitz, ein Grundstück auf der KGA „Rauhe Berge“ zu pachten.

Schon bald stand ich mit Frau und Kindern auf unserer neuen Parzelle Nr. 17, Bau des Laubenfundamentes Parzellen 17 und 24alles leer und frei, die Außenzäune vom Gartenbauamt und ein Wasserhahn (Wasser-leitungen waren gelegt) waren die Ausstattung. Ich hatte aber großes Glück, dass auf meiner Parzelle bereits Humusboden aufgetragen war, denn das Gartenbauamt hatte vorher einen Teil der Anlage als Anpflanzfläche benutzt. Dadurch blieb es uns erspart, den harten Lehmboden mit der Spitzhacke zu bearbeiten, um ihn urbar zu machen. Ungefähr 6 oder 7 Lauben waren in meiner Reihe bereits aufgebaut. Auch mein Nachbar auf der Parzelle 16 war schon da und begrüßte uns mit einem „Jäckchen“ (Cognac).

Nun sollte auch bald die Laube erbaut werden. Mit dem Nachbarn hinter mir, der gleichzeitig baute, und der Mithilfe von Freunden und Verwandten – alles, was Hände und Füße hatte, war einbezogen - entstanden mit viel Zement Fundamente von solider Konstruktion. Die beiden neuen Lauben wurden aus abgebauten vier Häusern meiner ehemaligen KGA in Schmargendorf errichtet. Die Überführung nach Steglitz war abenteuerlich. Auf großem Lastwagen mit Anhänger fanden etwa vier abgetragene Hütten Platz. Die Dächer mussten durchgesägt werden, sie wären sonst viel zu schwer gewesen und wir hätten sie gar nicht auf den Wagen bugsieren können. Alle Teile wurden mit Strippe festgezurrt und wir mussten ganz langsam um die Kurven fahren. Damals gab es an den Kreuzungen noch viele Ampelpolizisten, die den Verkehr regelten, aber sie haben sich alle großzügig weggedreht. So sind wir ungehindert sowie unbeschadet in Steglitz eingetroffen und aus vier alten Hütten konnte der Bau von zwei neuen Lauben  beginnen.Bau des Laubenfundamentes Parzellen 17 und 24

Für die Errichtung der Lauben sowie Gestaltung der Gärten gab es ganz bestimmte Auflagen. Die Hütten bestanden aus 12 m² umbautem Raum und 6m² Freifläche

Diese Fläche durfte nur durch Holzwände begrenzt werden, durch die der Wind fuhr. Abends mussten sie eingeklappt werden. Das Pultdach, die Anbringung von Fenstern und Türen, alles war exakt vorgeschrieben. Auch der Garten durfte nicht nach eigenem Willen und Geschmack gestaltet werden. Es gab einen genauen Gartenplan. Die Wege mussten in bestimmter Weise angeordnet werden, die Beete waren vorgegeben, kein Rasen(!), Johannisbeeren links, Bäume rechts. Das war sicher auch der Grund dafür, dass der SFB damals im TV  mit dem Thema  „Uniformiertes Bauen“ über unsere KGA als abschreckendes Beispiel berichtete. Aber alle diese strengen Vorgaben wurden glücklicherweise von Jahr zu Jahr mehr entweder offiziell gelockert oder stillschweigend umgangen. Erst viel später wurden dann Lauben mit 24 m² auch in L-Form oder mit Schlafboden erlaubt. Als nun damals unsere Laube erstellt war – ohne Strom und ohne Gas – wurde hinter dem Haus noch eine Betongrube von 1 x 1m² errichtet,  in der man 1 bis 2 Kisten Bier zum Kühlen unterbringen konnte. So war dann alles für die ersten Gäste vorbereitet, die dann auch in reichlichen Mengen erschienen.

1964 entstand dann der neuere Teil der KGA mit weiteren 33 Parzellen. und nach weiteren Jahren wurden Stromkabel gelegt und jede Parzelle erhielt eine Steckdose. Damit war dann auch die schöne Zeit der Wildwest-Athmospäre, wo wir lange Abende, beim Schein einer Petroleumlampe mit den Kindern Monopoly spielten, und an die wir uns heute noch sehr gerne zurückerinnern, endgültig beendet.

Obwohl ich jetzt 48 Jahre auf der KGA „Rauhe Berge „ (immer noch mit Freude) Kleingärtner bin, denken wir auch oft an unseren Anfang hier zurück.

Wolfgang Steffan

Parzelle 17

 

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Übersichtsplan zum Bebauungsplan XII-265

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Kindheit
in den “Rauhen Bergen “

 

1960 haben meine Eltern eine Parzelle übernommen.

 Obwohl wir kaum Spielmöglichkeiten hatten kam nie Langeweile auf. Wir spielten viel und gerne, besonders in unseren schönen neuen Buddelkisten. Meine Buddelkiste war so groß das bis zu 8 Kinder darin Platz hatten. Andere wiederum hatten Schaukeln, die waren
natürlich sehr begehrt. Wir waren oft sehr laut und richtig schlimm aber es wurde nie geschimpft. Wir konnten den ganzen Tag spielen und toben. Allerdings war viel Fantasie gefragt. Spielzeug hatten wir nicht viel und darum spielten wir gerne Ballspiele und Spiele wo wir nur einen Stock und einen Stein benötigten. Die Spiele hießen z.B. “Länderklauen“, “Bürger, Bauer, Bettelmann” oder “Hopse“. Zum Glück waren wir viele. Später bekamen wir auch Roller und Fahrräder und sind damit um die KGA gerast. Es war eine schöne Zeit.

Die Parzelle 25 neben unseren Garten stand noch lange Zeit leer. Das haben wir oft ausgenutzt und uns dort aus getobt.

 Da die Mittagspausen sehr genau genommen wurden, mussten wir uns etwas einfallen lassen. Jedes Kind musste von 13 Uhr bis 15 Uhr still in seinem Garten bleiben. Ich hatte das
Glück das meine beste Freundin den Garten hinter uns hatte. So konnten wir in diesen 2 Stunden ganz leise über den Gartenzaun spielen und so die Zeit überbrücken.

Es gab auch Kinderfeste. Alle Gärten wurden schön geschmückt. Wir Kinder haben dafür tagelang bunte Bänder gebastelt.

Damals gab es ja noch kein Vereinshaus und deshalb wurde im Mittelweg eine lange Tafel aufgebaut, wo wir dann alle saßen. Es gab leckeren selbst gebackenen Kuchen und heißen Kakao aus der Tasse und kalten Kakao in dreieckigen Pappkartons. Dann wurde gespielt. Sack hüpfen, Eierlauf, Schnitzeljagd, Wurstschnappen …. Die Wettkämpfe wurden auf dem Hauptweg und in den einzelnen Gärten ausgetragen. Jeder hatte eine Karte um den Hals, jedes Spiel wurde abgehakt und zum Schluss gab es dann die Belohnung in Form von Süßigkeiten.



Später dann, als der neue Teil der KGA dazu gekommen war, fanden die Kinderfeste auf der Vereinsparzelle statt. Es gab Vorführungen wie z.B. Kasperletheater oder kleine Theateraufführungen. Diese wurden von den schon etwas größeren Kindern eingeübt und auch aufgeführt. Der Abschluss war jedes Mal ein großer Laternenumzug mit Akkordeonmusik.

Von Sabine Moritz Pz. 25

 

 

 

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Der Bau des Vereinshauses

 

Meine Eltern hatten seit der Gründung der "KGA Rauhe Berge" die Parzelle 8 gepachtet. Ich habe meine Jugend hier verbracht und auch schon damals viel bei Gemeinschaftsarbeiten geholfen. Als ich verheiratet war, habe ich dann mit meiner Frau die Parzelle 13 übernommen.

Ich will hier vom Bau des Vereinshauses berichten, an dem ich als einer der vielen freiwilligen Helfer, die entweder vom Fach waren oder sich zumindest befähigt fühlten, beteiligt war.

Seit 1965 hatten wir  ein Gemeinschaftshaus, das aus einer Laube auf der Parzelle 61 bestand. 1982 wurde die Parzelle 62 gekündigt. Der damalige Vorstand hatte die Idee, die freigewordene Parzelle zu erwerben und beide Lauben durch einen Mittelbau zu verbinden um auf diese Weise ein schönes großes Vereinshaus mit großem Saal für alle Feste zu erhalten. Von der Mitgliederversammlung beschlossen und einem Architekten auf der KGA geplant und berechnet, konnte der Bau 1983 nach Erhalt der Genehmigung dann ziemlich zügig beginnen.

Verantwortlich für die Organisation und Beschaffung des Materials war der Vorstand. Die Kosten wurden so gering wie möglich gehalten. Je nach handwerklicher Bega bung wurden die Pächter für die Gemeinschaftsarbeit angesprochen und alle kamen und halfen wochenlang nach Feierabend, ohne auf die Stunden zu schauen.

Das Ausmauern des Fachwerks erfolgte durch einen sehr freundlichen und netten Maurer, den ich auf der Zitadelle Spandau kennenlernte. Als Bezahlung wurde ein Grillnachmittag in unserem Garten (mit unseren Frauen) vereinbart. Ein Gartenfreund von der Nachbarparzelle des Vereinshauses beteiligte sich beim Ausmauern, zwar erst zögerlich, weil er schon lange keine Fachwerkausmauerung mehr durchgeführt hatte, dann aber machte es ihm viel Spaß und Freude und er war schließlich begeistert über die geleistete Arbeit.

Bei den Gemeinschaftsarbeiten waren Getränke gratis. Sie waren Anlass und Übeltäter, dass manchmal mehr Arbeitsstunden geleistet wurden, als notwendig waren. Vermisstenanzeigen wurden durch gezielte Suchmaßnahmen vermieden.

Auch die Frauen halfen oft. Einer Gartenfreundin gereichte ein Arbeitseinsatz sogar als Alibinachweis: Von der Ordnungsbehörde wurde ihr eine Umweltverschmutzung durch eine nicht ordnungsgemäße Abfallbeseitigung im Stadtgebiet zur Last gelegt. Nachweislich leistete sie aber zu diesem Zeitpunkt Gemeinschaftsarbeit in der KGA Rauhe Berge ab. Sie war mit anderen Frauen zum Streichen des fast fertigen Vereinshauses eingeteilt.

Zum ersten heftigen Streit kam es bei der Herstellung des Daches beim Installieren der Dachsparren. Ein Gartenfreund (Handwerker vom Bau) brachte sie viel zu weit auseinander an und ließ sich, darauf hingewiesen, auch nicht davon abbringen. Die Arbeit war bereits ziemlich weit fortgeschritten, als nachmittags der Architekt - der pikanterweise der Stiefvater des Gfr.’s war – die Bescherung sah. Alle Sparren mussten entfernt und in geringerem Abstand neu befestigt werden. Das Verhältnis zwischen Stiefsohn und Stiefvater war an diesem Tag etwas getrübt.

Dennoch wurde der Bau erfolgreich beendet, die Einweihung ausgiebig gefeiert. Viele weitere Kleingarten- und private Feste folgten und ich wünsche der KGA „Rauhe Berge“ weiterhin alles Gute und noch viele schöne Feiern im Vereinshaus.

 

Jürgen Ihrke

ehemaliges Mitglied des KGV – 1. Vors. 1991 –1993

 

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Der „
Runzelkaffee

 

Vor 22 Jahren bekamen wir  - nach vier Jahren Wartezeit – eine Parzelle auf der KGA Rauhe Berge.  Bereits vierzigjährig stellten wir sofort mit Erstaunen fest, dass wir im Grunde unseres Herzens geborene Laubenpieper sind. Wir begannen unverzüglich, unsere Parzelle mit Elan und Freude zu bearbeiten und umzugestalten.

Herzlich und offen wurden wir von der Gemeinschaft, insbesondere von den nächsten Nachbarn aufgenommen und ebenso aufgeschlossen nahmen wir sogleich am Vereinsleben, an den Festen und den Arbeitsstunden der Gemeinschaftsarbeit teil. Gleich auf der ersten Mitgliederversammlung wurde mein Mann zum Beisitzer gewählt und brachte sich seinerseits aktiv im Verein ein. Als Gemeinschaftsarbeit beteiligte er sich mit Holzarbeiten an der Verkleidung der Bühne auf der Vereinsparzelle.

An meine ersten Gemeinschafts-Arbeitsstunden erinnere ich mich sehr gerne: Ich wurde eines Nachmittags vom ersten Vorsitzenden angerufen, ob ich am nächsten Wochenende beim Senioren-Kaffeeklatsch am Kuchenbuffet helfen wolle. Einen Tortenheber müsste ich mitbringen. Natürlich wollte ich und meldete mich mit guter Laune und meinem „Arbeitsgerät“ pünktlich zur Stelle. Der lustige Gfr. Jürgen vom Vergnügungsausschuss kochte bereits Kaffe am laufenden Band und füllte diesen in große Kannen. Mit zwei anderen arbeitswilligen Gartenfreundinnen bauten wir das Buffet auf und schnitten die Torten und Kuchen in Stücke. Es gab leckere Torten verschiedener Sorten und Geschmacksrichtungen, auch Obst- und Streuselkuchen und sogar Diabetiker-Kuchen. Eingeladen waren ehemalige Pächter, die ihre Parzelle schon aufgegeben hatten und noch aktive Gartenfreunde, die mindestens 60 Jahre alt waren. Liebevoll wurde dieser Nachmittag von den Senioren selbst "Runzelkaffee“ genannt. Das Kaffeegeschirr musste sich jeder von zu Hause mitbringen. Schnell füllte sich der große Saal im Vereinshaus. Und dann ging der Ansturm auf das Kuchenbuffet auch schon los: Wir drei Servierdamen standen hinter dem Buffet und erfüllten die diversen Kuchen- oder Tortenwünsche. Jeder Gast erhielt mindestens zwei Stücke und wurde dann an seinem Platz mit  dem Kaffee  von Gfr. Jürgen bedient, der aufmerksam und wendig, hier und da freundlich scherzend  - was besonders von den älteren Damen sehr geschätzt wurde – in kürzester Zeit alle Kaffeetassen gefüllt hatte und im Verlauf des Nachmittags auch immer wieder nachschenkte. Auch am Buffet hatten wir weiterhin  alle Hände voll zu tun. Bei angeregten und lebhaften Unterhaltungen war die Stimmung allgemein locker und fröhlich. Das erfuhr noch eine gewisse Steigerung, als Jürgen zum Abschluss wieder gutgelaunt durch die Reihen ging und mehrere Schnäpschen und verschiedene Likörchen verteilte.

Schnell vergingen kurzweilige zwei Stunden und alle Senioren verabschiedeten sich schließlich dankbar und zufrieden beim Gfr. Jürgen und auch bei den Buffetdamen und vergaßen auch nicht, dem dicken Sparschweinchen am Tresen Futter zu geben. Für alle Helfer war das „Resteessen“ am nächsten Tag die Belohnung für den Arbeitseinsatz, der noch dazu großen Spaß gemacht hatte.
Leider ist im Laufe der vergangenen Jahre der „Runzelkaffee“ wegen fehlender Nachfrage ersatzlos gestrichen worden.

In den 90iger Jahren – da war mein Mann bereits 1. Vorsitzender des KGV, haben wir einmal versucht, die gemütliche Senioren-Kaffeetafel wieder aufleben zu lassen, hatten aber zu wenig Zuspruch. Eigentlich schade! Andererseits allerdings, wenn ich darüber nachdenke, . . .  würde ich ja inzwischen nicht mehr als Helfer, sondern selbst als „Ehrengreisin“ am Runzelkaffee“ teilnehmen! Ach ja, man kann eben selten vergangenes Schöne zurückholen.

Sabine Lehmann

 Parzelle 55

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Saisonbeginn in den Rauhen Bergen

 

Bei Irmchen vorm Haus
 
Na endlich wirds Frühling, vorbei ist das Warten.
Jetzt herrscht wieder Leben bei Irmchen im Garten.
Es gibt bereits Wasser, das trinken die Hunde.
Wir sitzen zusammen in fröhlicher Runde
Ein kleines Likörchen? Natürlich, gib her!
So jung sind wir schließlich schon morgen nicht mehr.
Der Teddy gibt Pfötchen, die Sonne, sie scheint.
Ein Prosit auf Petrus, der’s gut mit uns meint.
Hier steht noch ein Gläschen, das trinken wir aus.
Es ist so gemütlich bei Irmchen vorm Haus

Die Obstbäume blühn, alle Vögelein singen,
der Rasen wird grün und die Gläser erklingen
Karline, der Terrier, sucht was zum Kaun
und Bijou und Flocke, die bellen am Zaun
Der Teddy gibt Pfötchen, das Abendrot scheint,
Ein Prosit auf Petrus, der’s gut mit uns meint.
Hier steht noch ein Gläschen, das trinken wir aus.
Es ist so gemütlich bei Irmchen vorm Haus.

Die Seele wird leichter, die Zunge wird schwerer,
der Umgangston seichter, die Flaschen sind leerer.
Lass uns noch mal tief in das Rotweinglas schaun
und Manne und Manuel bellen am Zaun.
Der Wodka gibt Pfötchen, der alte Mond scheint.
Ein Prosit auf Bacchus, der’s gut mit uns meint.
Hier stehn noch zwei Gläschen, die trinken wir aus.
Es war so gemütlich, bei Irmchen vorm Haus.


 

Erinnerung an unsere 1. Gartensaison

im „Bermudadreieck“ Parz.39, 40 u. 41

von Manfred Lehmann

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Unsere erste Flagge

 

 

 

 

 

(mit der rechten Maustaste das Abspielen starten)

(und ein wenig Geduld...)

 

 

 

 

 

 

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Absicherung - Veröffentlichung über die Festsetzung des Bebauungsplanes für „KGA Rauhe Berge e.V.“

 



 









 

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Luftbild der „KGA Rauhe Berge e.V.“

 

 

 



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Mörtelwerk und die Rauhen Berge

 

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